David-Orgel

KARLHEINZ SIMONITSCHSAKRALE & GEGENSTÄNDLICHE KUNST

Der Wunsch seitens der Pfarre, den Altarraum der Kirche durch eine Orgel zu ergänzen, besteht seit dem Bau der Baptista Wölfnitz. In den vielen Gesprächen mit dem „langjährigen Hausherrn“, Pfarrprovisor Franz Berger, konkretisierte sich die Überlegung bisher im Kirchenraum verwendete Materialien, nämlich Glas und Keramik, als Gestaltungsgrundlage zu wählen. Dies wurde vom Orgelbauer Herrn Pflüger begeistert aufgenommen.

Die Orgel wurde folglich in Bezug auf mögliche Gestaltungsflächen untersucht und konnte mit und in den Fachbetrieben (Keramik Josef Dichtl, Virgen; Glas Christian Starzacher, Klagenfurt) nach entsprechenden Entwürfen realisiert werden.
Zur motivischen Vorgabe, eine „David-Orgel“ zu gestalten, konnte durch Quellenstudium ein traditionelles Titelbild zu König David aus dem 6. Jh. (Kosmas Indikopleustes) gefunden wurde: „David auf Kissenthron, beidseitig von drei Chören und Musikern umgeben, und vor ihm zwei Tänzerinnen mit wehenden Tüchern“ (vgl. LCI, Bd. I, S.478). Da König David als Psalmdichter dargestellt werden sollte, führte dies zur Modifizierung des Motivs: König David wurde als ruhige Keramik-Relief-Figuration mit dem Saiteninstrument in die Mitte der Orgel gestellt.

Wellenförmig breiten sich vom Zentrum der Figur strukturelle „Klangwellen“ aus.
Der berühmte Psalm: „Danket dem Herrn mit Harfen ...“ (Psalm 33,2 AT) bildet mit der Figur als skripturales Element eine Kreuzform mittels glasierter Keramik auf dem matten gewachsten Grund.
Die Seitenelemente in wellenförmiger Glasstruktur sind bewusst in Blau- und Gelbtönen gehalten und symbolisieren als komplimentäre Farben die Ganzheit.
Links und rechts – im Vordergrund – tanzen zwei weibliche Figuren, eingebettet in „fließende“ Glasstrukturen, innig und selbstvergessen nach Klängen der Musik ihren „Schleiertanz“.

Letztendlich zeigt sich als Ergebnis, dass die Orgel sich passend in das Gesamtambiente einfügt und möge das Orgelspiel dem Psalm Davids gerecht werden: „Singet ihm ein neues Lied, machet es gut auf Saitenspielen mit Schalle“ (Psalm 33,3 AT).

Karlheinz Simonitsch
Entwurf & Ausführung