Totem-Tabu-Objekt

Edelstahl, Glas - 580/100 bzw. 190

Hornburg, Görtschitztal, Kärnten, 1999

DIE IDEE

  • „steht“ in die Natur eingebunden am Horizont eines Hügels ober der Görtschitz

  • „wächst“ als Zeichen ca. 6 Meter aus dem Boden

  • wird „umrahmt“ von der aus der unmittelbaren Natur ausgeschnittenen Fensterform

  • fügt“ sich motivisch in die angrenzende Natur
    und deren Formen

 

DER TITEL

„Totem und Tabu“ sind althergebrachte Begriffe aus vor-religiöser Zeit, die derzeit noch als interkulturelle Erscheinungsformen ( einst auch bei arischen und semitischen Völkern, derzeit in Australien, in der ozeanischen Inselwelt, Nordamerika bis Afrika ) verbreitet sind. Gemeinsam ist beiden die Intention „Schutz“: Im Sinne Schutzgeist, Helfer (Totem) bzw. magische Kraft für Personen und Gegenstände am „heiligen“ Tabu-Ort – vergleichbar dem Lateinischen „sacrum“.

Das TOTEM-TABU-OBJEKT gilt in diesem Fall als Mahnmal bzw. Schutz-Zeichen für die Natur. Es sollte als „Wächter“ dem Betrachter den sorgsamen bzw. den „unantastbaren“ Umgang mit der Natur suggerieren.

 

FORM UND MOTIVIK

Die Nirosta-Außenform als Rahmung für die Glasmotive zeigt 3 hochragende Säulen auf denen am oberen Ende eine Halb-Kreis-Form asymetrisch ruht. Die Säulen werden durch waagrechte Alustege verbunden, sodass sich rechteckige Rahmen für die einzelnen „Glas-Fenster“ manifestieren.

Die Aussparung der mittleren Säule im Kreis-Segment ergibt eine KREUZ-FORM als Durchsicht. Somit zeigt sich dem Betrachter vorerst und spontan eine GLAS-ALU-STELE, vergleichbar einem (indianischen) Totem-Pfahl.

Die Motivik des gesamten Objekts präsentiert die 4 Grundelemente des Lebens: Die einzelnen Glasfenster strukturieren von unten nach oben Themen anhand einzelner abstrahierter Symbole:

  • Erde > Stein- und Sandschichten; Pflanzenstrukturen

  • Wasser > Fluss, Welle

  • Luft > Luft,- Wolkenbahnen

  • Feuer > Sonne, Lichtkranz

 

Der interkulturelle Charakter des Objekts wird bewusst ausgedrückt durch

  • Die Grundelemente des Lebens

  • Die Einzelformen wie Viereck (=Erde, Zahlenmystik: Zahl 4) und Kreis (=Das Unendliche, Zahlenmystik: Zahl 3) drücken als Symbiose das „Ganze“, das „Heile“ aus (vgl. dazu: Die „heilige“ Zahl 7)

  • Die Kreuz-Form als spirituelles Zeichen bzw. als Begegnungs-Symbol.

  • Feuer, Sonne, Lichtkranz

 

TECHNIK DER GLASGESTALTUNG

Die Glaselemente sind in Glasschmelztechnik ausgeführt. Farbige Antikgläser werden nach dem Zuschnitt mehrschichtig aneinander geschmolzen. Sie zeigen sich je nach Belegung und Farbmischung als Flächenstruktur und mittels Auslassungen zwischen den Einzelteilen als Grafik.

Die Transparenz des Glases ermöglicht je nach Witterung und Lichtverhältnisse unterschiedliche Farben. Zugleich fließt die unmittelbare Umgebung je nach Standpunkt des Betrachters in das Glasbild ein. Mit abnehmender Beleuchtung tritt die Farbgebung in den Hintergrund, zugleich aktiviert sich die grafische „Zeichnung“ durch die glasfreien Stege.

Die Glasgestaltung ist, wie schon ausgeführte Arbeiten es gezeigt haben, stete Verwandlung. Die Metamorphose verbildlicht sich im Tagesablauf und im Wechsel der Jahreszeiten.

Kontakt

  • Evelyn Simonitsch-Kanduth

  • Feschnigstrasse 64, 9020 Klagenfurt

  • +43 - 650 346 5292

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